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Die Südseite mit Fledermausgaube

    Im Sommer 2018 war es Zeit die Südseite neu ein zu decken. Ich hatte bewußt zuerst die Nordseite gedeckt, da diese nur eine große gerade Dachfläche ist. Auf der Südseite hat das Haus eine Fledermausgaube. Diese verlangt dem Dachdecker mehr Können ab, dachte ich zumindest vorher.

    Das alte Dach der Südseite.

    Zunächst musste wie in meinem ersten Blockbeitrag beschrieben das alte Reet runter und der Dachstuhl bzw. die Lattung erneuert werden. Dann ging es auch schon los. Ich hatte mir für die Südseite eine Rüstung besorgt und kann das nur empfehlen. Man arbeitet viel sicherer, hat mehr Platz und somit weniger Streß. Gerade beim täglichen abdecken mit Plane und verzurren unterhalb des Daches ist ein Gerüst sehr hilfreich.

    Beim decken mit Reet arbeitet man immer von unten nach oben und zwar Dachlatte für Dachlatte (die waagerechten Holzleisten). In meinem Fall habe ich den Dachlattenabstand von 30cm gewählt. Ich habe kurzes Reet ca. 1,2 m und somit ist gewährleistet das jeder Halm auch bei mindestens drei Verschraubungen dabei ist. Dachdecker mit Erfahrung und langem Reet arbeiten durchaus mit größeren Abständen von 50cm und mehr.

    Zuerst legt man sich die Bunde nebeneinander an die gewünschte Stelle. Darüber legt man dann den Stangendraht quer und fixiert ihn provisorisch mit dem Vorstecker. Dann öffnet man die Bunde und verteilt sie mit der Hand. Es darf keine Lücken rechts bzw links geben. Je nachdem wie breit man sie verteilt erhält man die gewünschte Dicke. Mit dem Klopfbrett befördert man das Reet grob in die gewünschte Position. Achtung! Noch nicht komplett einarbeiten. Jetzt schraubt man mit dem Akkuschrauber mit Aufsatz die Schrauben in die Dachlatte ungefähr alle 15 bis 20 cm waren es bei mir und verdrillt sie mit dem Stangendraht. Zum Schluß klopft man das Reet behutsam ein. Achtung! Die obersten 10cm nicht. Würde man es gleich komplett einklopfen würde man am Ende die Schichten sehen.

    Die Fledermausgaube wird mit den Dachleisten genau nachgebildet. Somit kann man einfach beim eindecken Ebene für Ebene über die Gaube decken. In den Schrägen sollte man darauf achten ein seitliches verrutschen des Reet zu verhindern. Bei einem geschraubten Reetdach wird das durch dichteren Schraubenabstand erreicht.

    Am Ende war das schwere an der Gaube für mich die mangelnde Beweglichkeit. Das heißt an manchen Stellen war es einfach schwierig hinzukommen und man musste laufend die Tritte neu setzen und nach produzieren 😉

    Uns so sieht es nach zwei Jahren ganz allein hergestellt fertig aus!

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